Sonntag, 8. Juni 2008

EM-Vertreib

Mein Blogthema soll ja "Selbermachen" sein, daher gibt es hier jetzt zunächst ein Marmeladenrezept, quasi als Alibi für nachfolgende Bemerkungen über die Auswirkungen der EM.

Von allen selbstgemachten Marmeladen ist mir die aus Aprikosen die liebste. Egal wie ich mich anstelle, sie hat wirklich immer Aroma. Vor allem schmecken die hier bei uns im Supermarkt zu findenden Aprikosen in der Regel gekocht besser als roh. Also, ich nehme 1 kg Aprikosen, schneide sie einmal durch und werfe die Hälften (ohne die Kerne) ich einen Kochtopf. Dann koche ich alles, bis es weich ist (die Aprikosen lösen sich inklusive Haut nach und nach auf), schütte den größeren Teil eines Kilos Gelierzucker hinzu (normaler Zucker geht auch), koche alles noch ein paar Minuten und gieße die sprudelnde Masse dann in saubere Marmeladengläser. Ob die Marmelade später zu flüssig ist kümmert mich nicht, man kann dann schön Croissants hineinstippen.
Ich glaub das geht jetzt nicht wirklich als Rezept durch, aber so mache ich es.

Und das Etikettieren danach ist mir eine große Freude - genau wie auch meiner Tochter, die hier wohl "Aprikose" auf "Hose" reimen wollte und den Reim dann vor lauter Rechtschreibung aus den Augen verloren hat.

Und nun zur EM und ihren Auswirkungen heute: Was tun, wenn man von schöngeistigen Freunden in der Nachbarschaft zum Spargelessen eingeladen wird, während Deutschland Fußball spielt? Wenn man sein Gastgeschenk - Aprikosenmarmelade - übergibt und gleich darauf erfährt, daß aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände leider nur noch ein kleiner Rest grünen Spargels ohne Köpfe vorhanden sei, daß es aber reichlich Kartoffeln gebe, die mit versehentlich zu Butter geschlagener Schlagsahne sicher sehr gut schmeckten? Daß es wegen eines ungeklärten Empfangsproblems mit Fernsehen leider auch nichts sei?

Ja, man zieht um, nicht wegen des Essens aber wegen der nervösen Fußballgucker. Mit einer Schubkarre fahren Gastgeber und Gäste zum nächstgelegenen Haus mit Plasmafernseher, wo die Männer sich autistisch vor dem Bildschirm versammeln und die Frauen exaltiert in der Küche. Das geht nicht so ganz gut, aber, wie habe ich es gerade so schön gelesen: Loch an Loch und es hält doch. Ich fands schön und besonders.

Und weil ich hier wieder (mit Einverständnis der Beteiligten) vom Thema abgekommen bin noch ein Hinweis zu der - vielleicht zu Unrecht - gelöschten Waldbühnen-Glosse: Ich versende sie auf Wunsch inzwischen per Mail, Anfragen bitte an titou [ä t] t-online.de. Die Gratwanderung beim Bloggen muß ich noch weiter üben.

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