Donnerstag, 29. Mai 2008

Wie alles anfing - Nadelkissen

Im Februar bin ich zufällig in die Blogwelt geraten, als ich im Internet nach einem Schnitt für ein Last-Minute-Nähgeschenk suchte. Die untereinander vernetzten Nähblogs und Flickr-Groups boten so eine Fülle von Ideen, daß es mich umhaute. So vieles wollte ich auch probieren! Ganz oben auf der Liste standen die wunderschönen kleinen Nadelkissen, die ich überall sah. Besonderes dieser Blogheader einer Frau, die Nadelkissen für Liberty in London herstellt, hatte es mir angetan. Nach einigen Recherchen bin ich zu dem Schluß gekommen, daß diese fünfteilige Form eigentlich aus der japanischen Tradition kommt und dort eine Pflaumenblüte darstellen soll.

Aber es gibt auch viele andere Varianten dieser kleinen knuffigen Skulpturen. Allein eine Recherche bei Flickr nach "pincushions" ergibt über 12.000 Ergebnisse. Zum Glück kann man in "clustern", Schwerpunkten, recherchieren. Hier zum Beispiel ist zu sehen, daß meine Versuche nur ein kleiner schüchterner Abklatsch all dessen sind, was draußen im Netz zu finden ist. Die Nadelkissen sind auch leicht nachzumachen. Die Anleitungen sind zwar auf Englisch, die Bilder sollten aber genügen: Nadelkissen rund , quadratisch mit Patchwork, im Flaschendeckel, nochmal rund.
Besonders gern mag ich auch die (wohl ebenfalls ursprünglich aus Japan kommenden) Nadelkissen in Walnußschalen. Ich habe mir extra Walnußhälften gesucht, die ein Eichhörnchen im letzen Herbst von unserem Nußbaum geworfen hat. Mir gefällt dieses sentimentale Element.
Dann kam ich auf die Idee, Muschelhälften zu benutzen. Diese Nadelkissen benutze ich am häufigsten. Und sie sind auch mit Erinnerungen verbunden - wir haben die Muscheln am Strand vor Barcelonas Flughafen aufgesammelt, während wir auf unseren Rückflug warteten.

I am again in sewing mood. Here are some examples of the long to-do-list I am working on. Everything is inspired by what I found online when I first discovered the world of creative blogs and flickr groups a few months ago. (Maybe) my own twist: Walnut halfes left over by a squirrel in the back of our house, shells found on Barcelona's beach this winter - little sculptures with a meaning.

Mittwoch, 21. Mai 2008

Blütenschnee

Hier vor dem Haus schneit es Kastanienblüten, alles ist weiß. Es gibt da wo die Autos fahren sogar Schneematsch. Ich kann gar nicht so schnell malen wie um mich herum alles verblüht. Dabei muß man sich mit einer Pflanze lange befassen, bevor man ihre Eigenheiten begriffen hat. Zum Beispiel die Facetten einer einzigen Kastanienblüte entdecken:

Wie es in Japan wohl aussieht, wenn es Blüten regnet? Ein bißchen Japan gibt es in zwei Wochen im "Luftraum" zu erleben, in der schönen Villa beim Nollendorfplatz, in der ich letztes Jahr meine Ausstellung hatte.



Freitag, 16. Mai 2008

Muster

Nicht nur das Skizzenbuch meiner Großmutter gibt es noch, auch Schränke voller Bücher aus dem letzten Jahrhundert. Ich liebe diese Bucheinbände:



Die Bücher stammen zum Teil aus den fünfziger Jahren (Insel-Verlag), zum Teil aus den zwanziger Jahren. Wenn ich die Muster sehe, möchte ich gleich wieder mit der Buntpapierherstellung experimentieren.

Und, dem web 2.0 sei es gedankt, hier habe ich einen Schweden gefunden, der Bücher mit solchen Einbänden sammelt.

Ganz herkömmlich in einer Bibliothek konnte ich dieses Buch "Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919 - 1933" durchsehen, wunderbar! Eine tolle Inspirationsquelle.

I really like these bookcovers from the 20s and 50s of the last century.

Dienstag, 6. Mai 2008

Zweifelhaften Basteltechniken die Ehre geben


Was ist das für ein bunter Stoff da oben? Ja, das ist die Servietten-technik. Wenn Monsieur Matisse wüßte, daß seine Scherenschnitte uns DAZU animiert haben, ach der Arme. Aber Monsieur, ich kann ihnen sagen, mit Kindern ist nichts anderes möglich. Kein ernsthaftes Arbeiten, kein Versinken im Atelier. Dafür machen Kinder tolle Sachen, auch aus Papier.


(Die Schnittchen sind vom Papa beigesteuert. Doch, ein Franzose kann sich dem deutschen Abendbrot annähern. )


Und sie bringen im Skizzblock der Mutter die Vergißmeinicht auf den Punkt, während die sich wieder dem Nähen von Kleinigkeiten zuwendet. Die fünfblättrige Blüte in Blau taucht zumindest wieder auf, und so ein Nadelkissen hat auch etwas von einer Skulptur.


Kann man das Lesen? Dort steht: "Das sind Fagis Malnich". Mal nich? Mal nich malen? Im Moment ist es wohl so. Dafür waschen, zum Beispiel diesen Serviettentechnik-Stoff. Laut Anleitung soll er bei 40 Grad waschbar sein. Das würde ungeahnte Möglichkeiten selbstgestalteter Stoffe eröffnen! Ich werde berichten.
Nachtrag: Waschen geht, aber die Ränder lösen sich doch etwas ab. Häufiges Waschen würden die Collagen wohl nicht überleben.

Collage on cotton using paper napkins. Still need to try out washing.

(Added later after washing: It works, but not very well. Some pieces start peeling off.)

Sonntag, 4. Mai 2008

Französisches Landschloß?

Egal wohin man sich in Berlin wendet, man findet immer wieder eine eigene kleine Welt. Hier das Liebermann-Haus am Wannsee - der perfekte kleine Ausflug für heute.
The house where the German painter Max Liebermann lived - a perfect spot for a sunday afternoon. Unfortunately he is little known outside of Germany.

Donnerstag, 1. Mai 2008

Mai ist da

Vorsichtige Annäherung an ein schwieriges Thema: Vergißmeinicht



Dieses Blau, das hier überall in den Gärten ringsum leuchtet, wie soll ich es bloß hinbekommen. Und wenn ich mich nicht beeile, sind sie verblüht.

Wenn ich in meinem Umfeld erzähle, daß ich jetzt einen Blog habe, muß ich meist erst einmal erklären, was das überhaupt ist. Mir ist nicht ganz klar, wieso Blogs in Deutschland noch so wenig verbreitet sind. In der Zeit von gestern blieb diese Frage in einem Interview übers Bloggen auch offen. In Frankreich scheint es dagegen ein riesiges Interesse an Blogs zu geben. Dieser Artikel der IHT führt den Erfolg auf nationale Eigenschaften der Franzosen zurück. Zitate aus dem Artikel: "It is clear that in France we have very large egos and love to speak about ourselves" - "If you look at Germans or Scandinavians - off- line and on the Internet - they really don't talk about themselves." Ja, da mag was dran sein.

No one I know blogs. Why are blogs not a big thing in Germany - any suggestions?