Sonntag, 13. Juli 2008

Neuer Bezug

Wie schon erwähnt, bin ich auf der Suche nach einer Nähanleitung in die Welt der Craftblogs geraten. Seitdem habe ich Hunderte von Anleitungen - "tutorials" - gelesen und viele auch als Inspiration für eigene Projekte genutzt. Ich bin immer wieder begeistert darüber, mit wieviel Mühe diese Anleitungen erstellt werden und dann kostenlos veröffentlicht werden - einfach so aus Begeisterung und Hilfsbereitschaft, Lust am Teilen. Ich will mich gern revanchieren, bin aber leider eine eher huddelige Selbermacherin, will heißen: Lieber schnell und effizient als langsam und akurat. Hier kommt nun ganz in diesem Stil meine erste Anleitung: Der schnellste Bezug der Welt.
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Diese Stühle aus meinem Elternhaus hatten noch ihren Originalbezug aus den 70er Jahren, mit allen Spuren der Zeit. Langsam wurde es eklig. Also nahm ich einen Leinenstoff und färbte ihn ein. Das leuchtende Orange war nicht ganz geplant, aber so ist das beim Färben, man muß es nehmen, wie es kommt. Das Sitzpolster (links im Bild) diente als Schnittmuster für den neuen Bezug. Einfach mit ca. 10 cm Zugabe einmal drumherum schneiden (rechts im Bild).
Dann ein normales Gummiband mit Zickzackstich an den Rand des Bezugs nähen. Dabei muß das Gummi vor dem Nähfuß immer soweit wie möglich gespannt sein, damit sich der Stoff hinten kräuselt. Dies ist der schwierigste Teil der Aktion. Mit der rechten Hand habe ich das Gummi straff gezogen, mit der linken Hand habe ich den Stoff durch die Nähmaschine gesteuert. Es kommt nicht darauf an, immer gleichmäßig am Rand zu bleiben. Unregelmäßigkeiten stören später weder die Optik noch die Funktion (nur das Gummi muß natürlich rundum festgenäht sein).
So sieht dann der fertige Bezug aus:
Nun den Bezug überstülpen, Sitzpolster wieder auf den Stuhl, fertig. Der Stoff war eher locker gewebt, so daß er sich faltenlos über die Ränder legte. Der neue Bezug kann zum Waschen jederzeit abgenommen werden. Und für die Design-Puristen: Der Originalbezug ist darunter erhalten, kein Problem.
Eine andere Bezugsart für Selbermacher ohne Scheu vor Provisorien habe ich vor kurzem hier gesehen: "Upholstery for the lazy girl". Sicher gibt es noch eine ganze Menge anderer Anleitungen ähnlicher Art. Eine kurze Google-Recherche mit "tutorial, upholstery" dürfte genügen. Ich teste das lieber nicht, sonst bin ich wieder für den Rest des Tages im Netz verloren.
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The seats of my chairs were no longer nice to look at. "How To" for a quick new cover.

2 Kommentare:

  1. Das war die Frage, die ich in Deinem Haus noch stellen wollte: Wo kommen die neuen Bezüge her? Vielen Dank für die anschauliche Auflösung. Das hätte Deine Mutter nie fertig gebracht! Aber warum rutschen die Polster nicht? Hast Du neue Klebebänder genommen? Liebe Grüße von der ehemaligen Besitzerin.

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  2. nee, immer noch die alten Kleber. Oben hui unten pfui

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